Dirigentenwechsel: Lothar Beyschlag übernimmt 2025 den Stab
Ausblick auf Musikfest bei Jahreshauptversammlung des Musikvereins Übersee-Feldwies – Vorsitzender hört in drei Jahren auf
Übersee – Einen neuen Dirigenten bekommt die Blaskapelle Übersee-Feldwies im kommenden Jahr. Bei der Jahreshauptversammlung des Musikvereins im Gasthof Hinterwirt in Übersee wurde er nun vorgestellt. Außerdem berichtete Vorsitzender Christian Kroner von einem erfolgreichen Jahr und blickte auf große Ereignisse.
»Für mich ist 2025 Schluss«, sagte Dirigent Thomas Lindlacher. Wenn es einen jungen Dirigenten gibt, der Lust darauf habe, sei es eine gute Chance, aufzuhören. Lindlacher betonte: »Ich mach’s gern und ich mach’s bis zum Schluss gern.« Damit es spannend bleibe und sich die Blaskapelle weiter entwickeln könne, brauche es aber neue Impulse. Nach seiner Zeit als Dirigent will er der Blasmusik weiterhin erhalten bleiben und ab 2025 wieder selbst zum Instrument greifen und mitspielen.
Für Lindlacher wird das Frühjahrskonzert am 27. April eines der letzten sein, weshalb er bei der Stückauswahl dieses Jahr nicht wie gewohnt nur neue Stücke auflegt, sondern auch einige Alte. »Ein paar will ich unbedingt nochmal dirigieren«, so Lindlacher.
Sein Nachfolger steht mit Lothar Beyschlag aus Mietenkam bereits fest. Beyschlag ist in der Marktkapelle Grassau groß geworden und seit einigen Jahren aktiv im Verein als Dirigent der Jugendblaskapelle und in einigen weiteren Gruppen tätig. Er freut sich schon auf die neue Aufgabe: »Es wird eine spannende Zeit«, sagt er, die ab dem Festabend des Musikfestes 2025 für ihn beginnen wird.
Auch Neuwahlen standen auf der Tagesordnung. Dabei wurden als Vorsitzender Christian Kroner und als Stellvertreter Markus Genghammer bestätigt. Susi Rehrl übernimmt das Amt von Elke Kroner als Kassierin. Zur Schriftführerin wurde Simone Stöger gewählt und zum Jugendvertreter Christoph Gschoßmann. Beisitzer sind Anna Ulrich, Elke Kroner, die den Posten von Susi Rehrl übernommen hat, und Daniela Küfner. Außerdem sind in der Vorstandschaft auch die Dirigenten Thomas Lindlacher und Lothar Beyschlag vertreten.
Vorsitzender Christian Kroner blickte auf das vergangene Jahr zurück. Höhepunkte waren zum Beispiel das Frühjahrskonzert, das Musikfest in Kuchl in Österreich, das Herbstkonzert mit der Musikkapelle Wössen sowie die Gaufeste in Reit im Winkl und Pfaffenhofen. Außerdem bekam die Kapelle beim Radlfrühschoppen im Herbst Besuch aus der Pfalz von der Moosalbtaler Blasmusik, wie der Vorstand berichtete.
Christian Kroner gab auch bekannt, dass er 2027 nicht mehr als Vorstand zur Wahl stehen wird. »Dann war ich 21 Jahre zweiter und erster Vorstand.« Er habe sehr viel miterlebt und es ist sein »Wunsch, die Führung in jüngere Hände zu übergeben«. Bis 2027 sei jedoch noch genügend Zeit, einen passenden Nachfolger zu finden.
Beim Ausblick auf das kommende Jahr gibt es einige besondere Termine. Zum Beispiel ein Kirchenkonzert, »Auswärtsspiele« in Petting beim Bezirksmusikfest, ein Besuch bei der Moosalbtaler Blasmusik in der Pfalz und das Keschtnfest in Südtirol. Natürlich gibt es auch die alljährlichen Termine wie die Standkonzertreihe, das Radlfrühschoppen oder das Frühjahrskonzert, für das schon fleißig geprobt wird. Beim Frühjahrskonzert gibt es dieses Jahr eine Änderung: Die Veranstaltung wurde in den vergangenen Jahren auf Spendenbasis durchgeführt, nun soll es einen festen Eintrittspreis geben. »Ich will uns nicht unter Wert verkaufen«, so der Vorsitzende.
Kroner berichtete auch über die Ausbildung der Nachwuchsmusikanten im Verein. In unterschiedlichen Gruppen werden die Talente individuell nach ihrem Lernstand gefördert. So gibt es die Bläserklassen, die ab diesem Schuljahr Lothar Beyschlag von Antonio Brazalez übernommen hat, das Schülerorchester unter der Leitung von Daniela Küfner und das Erwachsenen-Ensemble, auch die »unter Hundertjährigen« genannt, die von Johannes Anner dirigiert werden. Im Musikunterricht sind insgesamt 120 Schüler angemeldet.
Auch für die Jugendblaskapelle unter der Leitung von Lothar Beyschlag war 2023 einiges an Auftritten dabei: das Frühjahrskonzert, der Advent im Unterland und das Neujahrsanblasen waren unter anderem musikalische Höhepunkte. Die Jugendblaskapelle ist im Vergleich zu 2022 von 25 auf 16 Musikanten geschrumpft. Das hat laut Beyschlag mehrere Gründe: Einige der Jugendlichen haben eine Ausbildung begonnen und dadurch keine Zeit mehr für die Proben, außerdem fehlen auch die erwachsenen Musikanten, die letztes Jahr noch fester Bestandteil der Jugendblaskapelle waren. Doch Beyschlag ist positiv gestimmt: »Es wird wieder besser werden.« Der Zuspruch in den Bläserklassen sei hoch, derzeit sind 33 Kinder bei dem Projekt dabei. Auch aus dem Schülerorchester »kommt durchaus was nach«.
Am Ende berichtete Markus Genghammer, Festleiter für das Musikfest, vom neusten Stand der Planungen. Das Fest findet vom 3. bis zum 14. Juli 2025 statt. Derzeit werden die Künstler und Musiker für die einzelnen Tage festgelegt und Verträge geschlossen. Für die einzelnen Bereiche werden Komitees gebildet, um langsam in die genaue Planungsphase überzugehen. Unter anderem sind das Bezirksmusikfest, verschiedene Konzertabende und ein Kabarettabend geplant.
Bürgermeister Herbert Strauch lobte den Musikverein für seine vielfältigen Aktivitäten. »Übersee freut sich auf das nächste Jahr.« Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von dem Bläserensemble »Die jungen Wilden«. emg
Fotos: Wolfgang Gasser