Übersee – Eine Rekordbesucherzahl von rund 550 Besuchern, Bravo-Rufe und sogar stehende Ovationen gab es beim Frühjahrskonzert der Überseer Blasmusikanten in der Turnhallen-»Philharmonie« der Gemeinde. Das grandiose Spiel der 50-köpfigen Kapelle erfüllte alle Erwartungen.
Für Vorstand Christian Kroner war dies ein Novum: Es mussten zusätzliche Stühle für die zahlreichen Besucher herbeigeschafft werden – schließlich fand jeder einen Sitzplatz und es konnte ein neuer Zuschauerrekord in der Chronik verzeichnet werden.
Konzertabend von Jugendblaskapelle eröffnet
Der Auftakt wurde von der Jugendblaskapelle unter der Leitung von Constantin Zill gestaltet.
Die jungen Musikantinnen und Musikanten verzückten das
Publikum mit einer Auswahl aus dem Romeo-und-Julia-Musical der »West-Side-Story«
von Leonhard Bernstein. Sabrina Ehnle führte bei ihrer ersten Moderation
souverän durch das Programm der Jugendblaskapelle, das weiters hervorragend
vorgetragene Stücke wie den Walzer »Ein Strauß für dich« von J. Strauß und
»Bist du bei mir« von J. S. Bach enthielt oder auch den »Jäger aus Kurpfalz«
von J. G. Rode.
Die Jugendblaskapelle wurde mit viel Beifall vom Publikum für ihre Musik
bedacht.
Zum ersten Mal kam dabei die Jugendblaskapelle ohne Aushilfen aus, wie Dirigent Constantin Zill anmerkte. Neben diesem Erfolg läuft auch die neue Bläserklasse in der Grundschule rund. Aber damit nicht genug: In Planung befindet sich eine »Erwachsenenbläserklasse«, in der Neu- und Wiedereinsteiger ihr musikalisches Talent ausleben können. Nähere Infos gibt es am Tag des offenen Musikheims am 07. Juni um 18:00 Uhr.
Schwerpunkt lag bei tschechischen Komponisten
Die Blaskapelle eröffnete ihren Konzertteil mit dem kernigen
Marsch »Bei der Mühle« von Frantisek Kmoch. Elf Stücke wurden von dem
50-köpfigen Ensemble unter der Leitung von Thomas Lindlacher vorgetragen. Viele
tschechische Komponisten waren in der Auswahl zu finden, darunter »Im Wäldchen«
von Karel Sejk, der Marsch »Trocadero« von Emil Stoik und die Dudelsackpolka
von Jaroslav Novak. Letztere führte zu tosendem Applaus für die atemberaubende
Darbietung der beiden Solo-Klarinettisten Thomas Strohmayer und Franz Pichl,
eine Zugabe zu Konzertende war mehr als angemessen.
Dramatik kam mit der »Halle des Bergkönigs« aus der Per-Gynt-Suite von Edvard
Grieg ins Spiel. Ganz präzise war das Spiel bei der Polka »Von Freund zu
Freund« von Martin Scharnagl und »Zum Dorfteich« von Hans Reiner Schmidt. Für
Blasmusikfans ein besonderes Schmankerl war der »Maxglaner Zigeunermarsch
Reloaded« in der Bearbeitung von Christof Zellhofer.
Blues Brothers in Lederhose
Auch moderne Klänge liegen der Blaskapelle. Das »Blues
Brother Revue« in der Bearbeitung von Jay Bocook, wurde nicht nur musikalisch
eindrucksvoll dargeboten, sondern auch optisch von den Musikanten überzeugend
interpretiert. Das Publikum fühlte sich ob der wilden Frisuren und stilechten
Bärte in die frühen 80er Jahre zurückversetzt.
Ebenso war musikalisch der legendäre Udo Jürgens vertreten.
Mit dem Medley »Udo Jürgens live« in der Bearbeitung von Kurt Gäble. »17 Jahr,
blondes Haar«, »Griechischer Wein«, »Das ehrenwerte Haus« und »Mit 66 Jahren« wurden
dem Ein oder anderen ein Ohrwurm in den Kopf gesetzt.
Das Konzert wurde begleitet von den humorvollen und geistreichen Anekdoten von Martin Bauhofer, der viele Hintergrundinformationen und Verbindungen zu den einzelnen Stücken nennen konnte.
Die begeisterten Zuhörer konnten die Blaskapelle leicht zu einer Zugabe bewegen, so wurde das Konzert von »Such a happy Day« von Steve Crosby, in Deutschland bekannter als Fliegerlied »So ein schöner Tag«, passend abgerundet.